Die atemberaubendsten Landschaften La Palmas.
Viele kommen extra zum Wandern, die anderen sollten sich die eine oder andere Tour nicht entgehen lassen.
Von den hohen Gipfeln fast vollständig umgeben ist der 1954 gegründete Nationalpark ein einzigartiger Erosionskrater mit einem Durchmesser von 8 Kilometern. Bald 1000 Meter stürzt der Kraterrand in die Tiefe und ist mit seinen beeindruckenden Schluchten, schroffen Felsen, ausgedehnten Kiefernwäldern, seinen reißenden Bächen eine Quelle der Inspiration für Geologen, Vulkanologen, Botaniker und Zoologen.
Der wichtigste Rohstoff der Caldera, das Wasser, versorgt große Teile der Insel mit dem wertvollen Nass. Eben jenes Wasser formte in Jahrtausenden eine spektakuläre Formenlandschaft, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Ein Blick von oben lohnt ebenso, vor allem von den Aussichtspunkten La Cumbrecita oder Los Andenes.
Wanderungen sind in geführten Gruppen wie auch individuell möglich. Es ist ratsam, sich am Infostand der Nationalparkbehörde am Barranco de Angustias zu informieren, wo auch mehrsprachige Infoblätter und Karten bereitgehalten werden.
Der höchste Punkt der Insel ist zugleich die Krönung des vulkanischen Gebirgskamms, der wie ein Ring die Caldera de Taburiente einschließt. Die bizarre Felsformation Roque de Los Muchachos ("Fels der jungen Männer"), die dem Gipfel seinen Namen gibt, liegt in 2426 Metern Höhe. Es eröffnen sich grandiose Blicke in den Kessel der Caldera, über die Insel hinweg nach Teneriffa und an klaren Tagen bis nach Gomera und Hierro. Vom Spaziergang bis zur ausgedehnten Wanderung lässt sich die aussichtsreiche Caldera-Runde zu Fuß erkunden.
Am Roque de los Muchachos hat sich eines der bedeutendsten astronomischen Zentren der Welt angesiedelt. Verschiedene Europäische Länder errichteten hier ihre Spiegelteleskope und Forschungsstationen. Die Bedingungen für die Stern- und Sonnenbeobachtung sind ideal. In dieser Höhe, über den Passatwolken ist der Himmel meist klar, die Luft ist sauber, und um die »Lichtverschmutzung« in Grenzen zu halten, gibt es auf La Palma Vorschriften für die Straßenbeleuchtung und andere starke Lichtquellen.
Die Astronomen berichten über ihre Arbeit im Internet (englisch/spanisch):
Etwa von der Mitte der Insel erstreckt sich in Richtung Süden die Vulkanroute. Die vulkanische Aktivität reicht bis in die jüngste Zeit, und die Erosion hat noch nicht so viele Spuren hinterlassen. So hinterlassen die zahlreichen Krater und Lavaströme, die sanften schwarzen Hügel und die Kiefernhaine einen jungen, frischen Eindruck. Und tatsächlich ist die Vulkankette noch aktiv. Der Ausbruch des Volcán San Martin im Jahre 1646 war eine große Katastrophe für den Südosten der Insel. 1949 brachen der Hoyo Negro und der Duraznero aus. Mit der Fisura de San Juan wälzte sich ein Lavastrom bis zur Westküste und schuf neues Land, worauf später eines der besten Bananenanbaugebiete entstand. Die letzte Eruption war ganz im Süden die des Vulkan Teneguía, der 1971 Lava und Asche ausstieß.
Oft liegt die Route mit ihren fast 2000 Metern Höhe über den Passatwolken, was ihren einzigartigen Charakter noch unterstreicht und ein unbeschreibliches Gefühl von Ruhe und Harmonie vermittelt. Mit etwas Glück kann man die berühmten Wolkenfälle über der Cumbre Nueva sehen.
Das von der UNESCO seit 1983 geschützte 511 Hektar große Gebiet ist der größte zusammenhängende Lorbeerwald auf La Palma. Dieser Waldtypus war bis zur Eiszeit vor etwa 1,5 Millionen Jahren noch in ganz Kontinentaleuropa verbreitet und konnte sich auf den milden Kanaren erhalten. Im feuchten, regenreichen Nordosten La Palmas gedeihen die verschiedenen Lorbeerarten, Farne, Moose und Flechten. Überall sprudelt Wasser. Für Wanderliebhaber ist eine Tour zu den Quellen von Marcos und Cordero durch einen Tunnel am Barranco del Agua entlang eine der Hauptattraktionen der Insel.
Auch hier kann man geführte Wanderungen unternehmen und sich im UNESCO-Zentrum informieren.
Die große Pflanzenvielfalt auf der relativ kleinen Insel La Palma kommt durch die vielen verschiedenen Klimazonen auf der Insel, bedingt durch den Passat, den Abwechslungsreichtum der Landschaft und die Höhenunterschiede, zustande. Etliche endemische Arten kommen vor, die es nur hier gibt oder die nur auf den Kanarischen Inseln verbreitet sind. Das günstige Klima läßt hier auch Arten gedeihen, die früher im Mittelmeerraum weit verbreitet waren, aber den Beginn der Eiszeit des ausgehenden Tertiärs nicht verkraftet hatten.
Die Fauna ist nicht so artenreich wie die Flora, Säugetiere gibt es wenige. Dafür findet man einige Vogelarten, neben den heimischen auch viele Zugvögel, die hier einen Zwischenstopp einlegen oder überwintern. Giftige Schlangen oder Reptilien gibt es auf La Palma nicht, dafür aber jede Menge harmlose Geckos und Eidechsen. Schmetterlingsliebhaber kommen das ganze Jahr über auf ihre Kosten.
Mittlerweile gibt es auch deutschsprachige Literatur zum Thema Flora und Fauna, die Sie auf der Insel im Buch- und Zeitschriftenhandel finden.