Der üppig, grüne und fruchtbare Norden Teneriffas hat vermutlich die höchste Lebensqualität. Denn außerhalb der Hauptstadt leben & wohnen hier die meisten Menschen. Die Bedingungen sind ideal. Das Klima ist mild und häufig hängen an der Nordseite des Teide-Massivs Passatwolken, die das lebensnotwendige Wasser bringen. Also nicht unbedingt was für Sonnenanbeter, dafür umsomehr für Leute, die etwas für die Natur, fürs Wandern oder auch für das historische Erbe der Insel übrig haben.
Die Stadt, die dem weitgeschwungenen Tal mit dem legendären Teide-Blick seinen Namen gibt, war jahrhundertelang ein wichtiges urbanes Zentrum. Fruchtbares Ackerland und vor allem der Anbau des begehrten Zuckerrohrs bescherten La Orotava eine Blütezeit. Doch Zucker wurde bald aus den Überseegebieten eingeführt. Man stieg um auf Wein, doch dem machten Schädlinge den Garaus. Als im 19. Jahrhundert der Hafen in Santa Cruz gebaut wurde, war die Stadt raus aus dem Spiel. Vielleicht konnte gar nichts besseres passieren: die Altstadt blieb fast vollständig erhalten und steht heute komplett unter Denkmalschutz. Einen Besuch sollte man sich nicht entgehen lassen.
Den ganzen großen Blick über das Orotava-Tal hat man vom Mirador Humboldt. Benannt nach dem Forschungsreisenden Alexander von Humboldt, der 1799 auf Teneriffa weilte. Der deutsche Naturforscher äußerte sich überwältigt und 200 Jahre später gossen die geschmeichelten Tinerfeños sein Loblied auf den Orotava-Blick in Bronze.
Die Stadt ist das wichtigste Touristenzentrum des Nordens. Sie blickt auf eine über 100-jährige touristische Tradition zurück. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Hotels, wo die englische Bourgeoisie logierte. Durch die Jahrzehnte entstanden, je nach Mode oder vorherrschender Meinung, Apartmentbauten, Hotels oder einfach nur Wohnblöcke, ganz und gar nicht immer zum Vorteil des Gemeinwesens. Im Zentrum konnte sich ein Gutteil der Altstadt erhalten. In den 1990er Jahren putzte sich Puerto de la Cruz von Neuem heraus. Tatsächlich gibt es mehr Einwohner als Gästebetten und so sind die Einheimischen noch immer in der Mehrheit. Eine ruhige, erfahrene Form des Tourismus, modernes Stadtleben und die Traditionen eines Fischerdorfs, in dieser kosmopolitischen Stadt dürfen sie alle miteinander koexistieren.
Unmittelbar am Hafen gibt es keine Bademöglichkeiten, aber schon nach ein paarhundert Metern östlich trifft man auf den Lago Martiánez, eine von dem berühmten Künstler César Manrique gestaltete, riesige und wirklich sehenswerte Badelandschaft. Es geht weiter mit dem Badestrand Playa de Martiánez.
In westlicher Richtung ist der Playa de Jardin, der Gartenstrand. Ein künstliches Riff, schwarzer Sand, Grünanlagen - auch bei dieser schönen Anlage hatte César Manrique die Finger im Spiel.
Eine vollständige Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen. Vom Botanischen Garten über den Parque de Taoro bis hin zum Loro Parque gibt es einiges zu sehen.
Im 16. und 17. Jahrhundert groß geworden durch den Anbau des begehrten, süßen Malvasía-Weines, ist die quirlige Kleinstadt vor allem bekannt für den Drago Milenario, den imposanten "tausendjährigen" Drachenbaum. Icods Wahrzeichen ist Schätzungen zufolge allerdings "nur" etwa 600 Jahre alt. Rund um den Baum hat die Gemeinde einen botanischen Garten mit heimischen und kanarischen Pflanzenarten angelegt. Die sehenswerte Altstadt und eine der schönsten Parkanlagen Teneriffas schließen sich unmittelbar an. In verschiedenen Bodegas kann Wein probiert werden.
Playa San Marcos. Steil führt die Straße hinab in die kleine, geschützte Bucht. An dem kleinen, ruhigen Sandstrand kann ganzjährig gebadet werden. Ein paar Restaurants & Cafés runden die Sache ab.
Die Pionierstadt der Gründerzeit. Nach der Eroberung Teneriffas wurde die Stadt im Jahr 1496 gegründet. Ihr Hafen war zwei Jahrhunderte lang der wichtigste Handels- und Umschlagplatz der Insel. Bis im Mai 1706 ein Vulkanausbruch einen Lavastrom schickte, der den Hafen und Teile der Stadt unter sich begrub. Garachico fiel in einen Dornröschenschlaf, aus dem es bis heute nicht mehr erwachte. Das was von der Blütezeit der Altstadt übrig blieb, steht noch immer, heute wieder fein herausgeputzt.
Ein flacher Zipfel im Nordwesten der Insel. Buenavista, Los Silos und Garachico bilden zusammen die Isla Baja. Recht abgelegen ist dieser Teil Teneriffas, automatisch kommt man hier nicht durch, man sollte es schon gezielt ansteuern. Auf dem sanft abfallenden Küstenstreifen werden auf großen Plantagen Bananen angebaut.
Der Golfplatz Buenavista Golf, unmittelbar an der Küste gelegen, soll hervorragend sein. Website: www.buenavistagolf.es
Von Buenavista führt eine landschaftlich attraktive und kurvenreiche Straße über kleine Dörfer durch das Teno-Gebirge bis nach Santiago del Teide (s. Infos Westen).
Ein spektakulärer Abstecher ist die Fahrt zum Leuchtturm Faro de Teno auf der fast unbewohnten Landzunge im äußersten Nordwesten. Herrliche Ausblicke, eine abgeschiedene Stille und am Schluss das Bad in der kleinen Felsenbucht sind der Lohn.