Hier im Norden von La Palma treffen Geschichte und modernes Leben aufeinander
und auf den Unesco-geschützten Lorbeerwald und Wasserreichtum in einer spektakulären Landschaft.
Eingehüllt von Lorbeerwald, Farnen, Linden, Heidekraut, Stechpalmen, Wein & Weiden und, an der Küste, Bananen Zuckerrohr & Jams, formen mächtige Schluchten, die Barrancos, die Landschaft.
Die 44 Quadratkilometer von San Andres y Sauces entsprechen in etwa einem der zwölf Herrschaftsbereiche der vorspanischen Ureinwohner, dem Gebiet der Adeyahamen, was soviel wie »unter dem Wasser« heißt.
In der Tat lassen die klimatischen und geographischen Gegebenheiten hier den meisten Regen auf La Palma fallen, die Passatwolken kondensieren am Blattwerk der grünen Wälder, zahlreiche Wasserquellen sprudeln. Diese idealen Bedingungen gefielen schon den Benahoritas, den Ureinwohnern. Viele archäologische Fundorte lassen auf eine frühe Besiedlung schließen. Am bedeutendsten ist El Tendal, eine Wohnstätte in einem windgeschützten Felsgewölbe im Barranco San Juan. Funde in Erdschichten bis zu sieben Metern Tiefe lassen auf eine langandauernde Entwicklung schließen.
Die Spanier nutzten schon bald nach der Eroberung den fruchtbaren Landstrich für die Landwirtschaft. Der begehrte Zuckerrohr verhalf dem Städtchen San Andres, das bereits seit 1507 den Titel einer Villa trug, zum Aufstieg. Damals einer der wichtigsten Orte auf La Palma, residierten hier einflußreiche Familien in herrschaftlichen Häusern. Noch heute versprüht San Andres mit seiner Architektur, durchzogen von engen und steilen gepflasterten Gassen den Charme jener Zeit. Denn der Zuckerrohr verlor gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch die amerikanische Konkurrenz an Bedeutung, zugunsten von Wein und Erzeugnissen für den Eigenbedarf der Insel.
Los Sauces stieg zum wirtschaftlichen Zentrum auf, das es bis zum heutigen Tage blieb. Geschäfte, Läden, Werkstätten und Dienstleistungsbetriebe, Bars und Restaurants machen die Stadt zur Achse des palmerischen Nordwestens. Sie liegt auf einem Bergkamm, nördlich und südlich bilden der Barranco de Herradura und der Barranco de Agua tiefe Einschnitte. Der Name stammt von den Weidenbäumen (el sauce = Weide), die hier zu Zeiten der Ortsgründung noch weit verbreitet waren.
Im Barranco de Agua führt eine Seitenstraße hinauf zum Biosphärenreservat Los Tilos. Man fährt flankiert von terrassierten Bananen-, Obst- und Gemüsefeldern bis zum Unesco-Zentrum. Dort informiert eine Ausstellung über das Schutzgebiet, es gibt ein Lokal und - ganz wichtig für die spanischen Besucher am Wochenende - einen Picknickplatz. Hier ist auch der Ausgangspunkt für viele Wanderungen und Spaziergänge durch den Lorbeerwald.
Eine andere eindrucksvolle Wanderung führt oberhalb des Örtchens Las Lomadas zu den Quellen von Marcos und Cordero, die in einem fast kreisrunden Kessel liegen. Der spektakuläre Weg verläuft entlang dem Wasserkanal am Hang, teils durch feuchte und dunkle Tunnel. Taschenlampe und Regenschutz sind bei der Tour unerläßlich, die man auch in kleinen Gruppen mit Führung unternehmen kann.
Der Bergkamm von Los Sauces endet bei Puerto Espíndola, der bis zum Straßenbau in den 30er Jahren der einzige Umschlagplatz für die Waren der Gemeinde war. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte er sich zu einem aktiven Wirtschaftshafen, von dem aus die Zuckerrohr und Wein nach Flandern und Lateinamerika verschifft wurden. Später spielten Obst und Gemüse für den kanarischen Bedarf eine größere Rolle und seit den 20er Jahren reiften Bananen zum wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnis heran.
Ganz in der Nähe von Puerto Espíndola ist der Charco Azul. Die natürlichen Meerwasser-Schwimmbecken sind mangels Stränden die einzige Möglichkeit für den sommerlichen Badespaß in der Gemeinde.
Meson del Mar in Puerto Espindola. Tel. 922 450305
Ein schön restauriertes Haus direkt am weniger ansehnlichen Hafen von Puerto Espindola, gibt es hier die ganze Palette der kanarischen Küche. Dienstag Ruhetag.
Restaurante San Andrés, auf der Plaza in San Andrés, Tel. 922 451725
Mit Platz zum drinnen und draußen Sitzen auf dem schönen Kirchplatz von San Andrés, wird das Restaurant gelobt für seinen frischen Fisch. Mittwoch Ruhetag.
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